Es gibt diese Menschen, die scheinbar die geborenen Redner sind und sowohl in Meetings als auch auf Familienfeiern oder Präsentationen mit ihrer Eloquenz und Ausstrahlung glänzen. Die meisten würden sich selber jedoch in die andere Kategorie einordnen. Tatsächlich ist die Angst, vor Menschen zu sprechen, weiter verbreitet, als man denkt. Wer mit Nervosität zu kämpfen hat und trotzdem oft vor Menschen sprechen muss, sollte aber nicht verzweifeln.
Dass jeder diese Angst bekämpfen und über sich hinauswachsen kann, erleben wir häufig in unserem Lehrgang zum NLP Practitioner – eine Teilnehmerin, die am Anfang mit starker Nervosität zu kämpfen hatte, moderiert mittlerweile mit Leidenschaft ihre eigene Comedy-Show.
Wie auch du endlich ohne Nervosität vor Menschen sprechen kannst, liest du hier.
Inhaltsverzeichnis
Tipp Nr. 1: Lächle oder such dir deine Power Pose!
Wer lächelt, wirkt automatisch sympathischer auf andere Menschen. Aber auch auf einen selber hat ein Lächeln einen positiven psychologischen Effekt. Allein dadurch, dass du deine Lippen zu einem Grinsen verziehst, bist du automatisch besser gelaunt – selbst, wenn es nur gespielt ist. Probier es doch einfach jetzt in diesem Moment aus!
Wenn du selber gute Laune hast, strahlst du das auch aus und wirkst automatisch souveräner und selbstbewusster. Und, noch viel wichtiger, du fühlst dich auch so.
Gerne kannst du dir auch deine persönliche „Power Pose“ suchen, die dir vor Reden Kraft gibt. Das kann zum Beispiel ein Klopfen auf die Brust sein, eine Siegerfaust oder eine Superman-Pose – es ist auch egal, ob das albern aussieht, solange es dir hilft. Nimm deine Power Pose vor deiner Rede ein und du wirst feststellen, dass sie dir tatsächlich Power gibt. Wenn dir deine Pose peinlich ist, kannst du das natürlich auch auf der Toilette tun.
Tipp Nr. 2: Visualisiere die perfekte Rede mit dem VAKOG-Modelle
In keinem NLP-Seminar darf das VAKOG-Modell fehlen, denn dies ist ein unglaublich effektives Tool im Mentaltraining. VAKOG steht für:
- Visuell
- Auditiv
- Kinästhetisch
- Olfaktorisch
- Gustatorisch
Diese sogenannten „Modalitäten“ stehen stellvertretend für unsere fünf Sinne. Alles, was du dir mit diesen Modalitäten vorstellst, wird automatisch greifbarer und realer. Deshalb stell dir nicht nur einfach so vor, wie du eine perfekte Rede hältst, sondern bediene dich dieser Muster, um dich mental auf deinen Erfolg einzustellen.
Stell dir also vor, wie du deine Rede hältst und das Publikum damit begeisterst. Achte dabei vor allem auf folgende Dinge:
- Was siehst du vor dir? Ein lachendes Publikum, ergriffene Gesichter, interessierte Blicke? Stell dir dein Publikum möglichst detailreich und farbenfroh vor.
- Was hörst du? Ist es der Applaus am Ende deiner Rede, das Lachen nach einer guten Pointe, vielleicht sogar ein freudiges: „Bravo!“ am Ende?
- Wie fühlst du dich, während du die Rede hältst und merkst, dass du die Menschen begeisterst? Wie fühlt es sich an, deine Angst überwunden zu haben? Wie fühlst du dich beim Applaus? Hast du vielleicht Herzklopfen oder gar eine Gänsehaut?
In unserem Lehrgang zum NLP Practitioner arbeiten wir viel mit den VAKOG-Kanälen, um den Teilnehmern dabei zu helfen, ihre Erfolge nicht nur zu visualisieren, sondern sie auch richtig zu spüren.
Vielleicht hast du es ja gerade ausprobiert und gemerkt, dass das Gefühl nach einer erfolgreichen Rede ziemlich genial ist. Aber auch hier gilt: Einmal ist keinmal. Ruf dir dieses Gefühl immer wieder in Erinnerung – dann willst du nicht mehr ohne es leben!
Tipp Nr. 3: Adrenalin durch Bewegung abbauen
Sport hilft bekanntermaßen dabei, Glücksgefühle auszuschütten und Stresshormone abzubauen. Jetzt kannst du natürlich nicht vor jeder Präsentation oder jedem Meeting, zu dem du etwas beitragen musst, ins Fitnessstudio gehen. Aber schon ein kleiner Spaziergang (und wenn es nur um den Block oder gar auf dem Gang ist) kann dabei helfen, Adrenalin abzubauen. Auch ein paar Hampelmänner oder eine Runde Schattenboxen kann helfen. Dadurch wird dein Kopf freier und du gehst automatisch lockerer an die Rede ran.
Tipp Nr. 4: Steh zu deiner Redeangst
Die meisten Menschen, die Angst davor haben, vor anderen Menschen zu sprechen, machen denselben Fehler: Sie wollen sich ihre Nervosität unter keinen Umständen anmerken lassen und den abgebrühten Helden spielen – und setzen sich damit selbst zusätzlich zu ihrer Nervosität unter Druck. Dass das nicht unbedingt förderlich ist, erklärt sich wahrscheinlich von selbst.
Deshalb versuch nicht, deine Redeangst zu verstecken. Du bist nicht allein. Jeder zweite Mensch hat Angst davor, vor Menschen zu sprechen! Mach dir das bewusst, die meisten Zuschauer sitzen wahrscheinlich im selben Boot wie du und finden deine Nervosität alles andere als peinlich, sondern freuen sich, dass sie nicht allein sind.
Du kannst beispielsweise am Anfang offen zugeben, dass du aufgeregt bist. Sei hier entweder knallhart ehrlich oder verpacke es als Witz – damit sammelst du tatsächlich eher Sympathiepunkte und Respekt. Als praktischer Nebeneffekt können sich dadurch deine Blockaden lösen, weil du nicht mehr versuchen musst, unter allen Umständen lässig zu wirken. Du hast ja bereits mit offenen Karten gespielt.
Tipp Nr. 5: Einfach machen!
Wenn du dir nur einen Tipp aus diesem Blogartikel langfristig merkst, dann bitte diesen hier! Alle noch so tollen Übungen, die wir dir zeigen, können dir zwar kurzfristig ein besseres Gefühl vermitteln – wenn du aber nicht regelmäßig praktizierst, werden sie dir auf Dauer nicht weiterhelfen. Routine ist auch hier der Universalschlüssel.
Deshalb, auch wenn es gerade am Anfang fürchterlich unangenehm ist: Spring möglichst oft ins kalte Wasser. Melde dich freiwillig für Präsentationen, ergreif in Meetings öfter mal das Wort, stell in der Vorlesung eine Frage oder bitte deine Tante, auf ihrer Geburtstagsfeier eine Rede halten zu dürfen. Wenn du ganz mutig bist oder eine größere Grenzerfahrung brauchst, kannst du dich auch bei einem Poetry Slam oder einer offenen Bühne für Redner anmelden.
Fazit: Jeder kann seine Nervosität überwinden!
Jeder zweite Mensch leidet unter Redeangst. Du bist hier wirklich nicht allein. Der Unterschied ist, dass manche Menschen sie als Teil ihrer Persönlichkeit akzeptieren und andere aktiv versuchen, etwas dagegen zu tun. Selbst viele Menschen, die beruflich auf Bühnen stehen, geben offen zu, auch nach Jahren immer noch ein bisschen Nervosität zu verspüren, bevor sie rausgehen und ihr Publikum begeistern.