Das Herz schlägt schneller, die Hände sind leicht verschwitzt – dein potenzieller Coachee steht vor der Tür eines unbekannten Abenteuers.

Es ist sein erster Schritt in die aufregende Welt des Coachings, er weiß nicht genau, was ihn erwartet. Doch er spürt die Neugier und die Hoffnung, dass dieses Coaching ihm endlich weiterhelfen wird, endlich der Schlüssel zu seinem Durchbruch sein könnte.

Sie möchte Veränderung, Klarheit und Erfolg. Doch sie fragt sich: 

“Wie wird die erste Stunde sein?”

“Werde ich verstanden werden?”

“Wie kann ich sicher sein, dass es sich lohnt, hier zu bleiben und diese Reise fortzusetzen?”

Das könnte ein kleiner Einblick in die Gedanken deines Coachees sein, wenn er oder sie zum ersten Mal zu dir ins Coaching kommt.

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Denn die erste Coaching-Stunde ist nicht nur für dich, sondern auch für deine:n Coachee ein aufregender Moment, der den Grundstein für eine erfolgreiche Coaching-Beziehung legt.

Damit du optimal vorbereitet bist und eine starke Verbindung zu deinem Coachee aufbauen kannst, möchte ich dir einige Tipps geben, die dir in deiner ersten Coaching-Stunde helfen werden.

Noch vor dem eigentlichen Gespräch

Bevor dein Coachee überhaupt zu dir in den Coaching-Raum – ob online oder präsent – kommt, kannst du bereits für das richtige Setting sorgen. Denn das fängt ausnahmsweise einmal nicht bei der Kommunikation an. 

Wenn dein Coaching präsent stattfindet, kannst du deinen Raum sorgfältig gestalten, um eine angenehme und einladende Atmosphäre zu schaffen.

Komfortable Sitzgelegenheiten, natürliche Beleuchtung und beruhigende Farben schaffen eine entspannte Umgebung. Inspirierende Bilder, dezente Düfte und leise Hintergrundmusik ergänzen den Raum.

Achte darauf, dass der Raum während der Sitzung ruhig und frei von Ablenkungen ist. Reduziere störende Geräusche von außen und sorge für eine friedliche Umgebung.

Das kannst du auch online machen: Stelle sicher, dass alle technischen Geräte, die du während des Coachings nutzt, funktionieren, aufgeladen sind und leicht bedienbar für deine Klient:innen, um Verzögerungen und Frustration zu vermeiden.

Es geht darum, eine einladende Atmosphäre für deinen Coachee zu gestalten, in der du auch auf seine/ihre Bedürfnisse und Vorlieben eingehen kannst. Letztendlich soll der Raum aber dich als Person und Coach widerspiegeln und sich somit auch für dich gut anfühlen.

Nie ohne Rapport

Wie du vermutlich schon aus dem NLP weißt, ist die Basis jeder erfolgreichen Kommunikation Rapport. Im Coaching ist dieser Fakt noch einmal umso wichtiger. 

Beginne vor der eigentlichen Coaching-Sitzung mit einem leichten Gespräch. Die Beziehung zwischen dir und deinem Coachee steht dabei im Vordergrund.

Im Coaching-“Smalltalk” geht es weniger darum, Gemeinsamkeiten zu finden, sondern vielmehr darum, den Coachee in den Mittelpunkt zu stellen. An dieser Stelle bietet es sich an, eine offene Frage zu stellen, die deinen Coachee zum Erzählen einlädt

So ermöglichst du dem Coachee ein entspanntes Ankommen und nimmst ihm/ihr vielleicht auch ein bisschen die Aufregung.

Es ist wichtig, dass du das Vertrauen nicht erzwingst, denn Vertrauen und Offenheit brauchen Zeit, um sich zu entwickeln. Lenke einfach deinen Fokus auf die gemeinsame Basis, die ihr schaffen wollt. 

1. Definiere deinen Frame

Ein solides Fundament ist entscheidend, um eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen. In der ersten Stunde geht es darum, dass du klar deine Bedingungen absteckst, sodass dein zukünftiger Coachee weiß, was ihn/sie erwartet und sich ein klares Bild machen kann. 

Besprecht dabei folgende Punkte:

  • Wie oft trefft ihr euch?
  • Was kostet deine Stunde? Gibt es eventuell eine Vergünstigung? – Die Kosten sollten euer beider Bedürfnisse berücksichtigen.
  • Wie lange dauert die Stunde?
  • Was passiert, wenn dein Coachee einmal nicht kommen kann?– Vereinbart frühzeitig, wie ihr mit Terminverschiebungen oder Ausfällen vorgeht, um mögliche Missverständnisse zu vermeiden.

Bedenke: Der Prozess wird nicht erst zwischendrin, sondern davor abgeklärt. Du bist hier sozusagen in der Funktion des Prozessleaders. Du als Coach hast den Prozess in der Hand und gibst ihn vor. 

Daher solltest du vor deiner ersten Coaching-Stunde auch all diese Punkte für dich definiert haben.

2. Anliegen klären

In der ersten Stunde liegt der Fokus darauf, die Anliegen und Ziele des Coachees zu klären. Gib ihm/ihr Raum, seine/ihre Vision und Wünsche zu teilen

  • Wo möchte der Coachee generell hin?
  • Woran erkennt ihr, dass das Coaching fertig ist, dass ihr Erfolg gehabt habt?

Frage genau nach, welche Erfolge er/sie sich erhofft und wie diese aussehen könnten. Nutze dazu am besten die Metamodell-Fragen

Ich möchte hier besonders betonen, dass in der ersten Stunde noch kein konkretes Ergebnis erzielt werden muss. Hier geht es darum, den großen Rahmen des Coachings zu definieren und das Vertrauen aufzubauen, dass ihr gemeinsam ans Ziel kommen werdet.

Das konkrete Ziel der ersten Einheit ist, dass du deinem Coachee sagen kannst: “Ich habe dich verstanden, ich kenne dein Anliegen und dein Ziel.”

Es empfiehlt sich, wenn du deinem Coachee einen Überblick darüber gibst, wie ihr an dieses Ziel kommen werdet, also welche Schritte du schon jetzt klar siehst oder zumindest, welche Methoden du sinnvoll findest.

So hat auch dein Coachee einen ersten Überblick über seinen/ihren kommenden Weg und erkennt, wieso es Sinn macht, das gemeinsame Coaching weiterzuführen.

Natürlich musst du noch keine konkrete, fertige Lösung parat haben, das passiert erst im Prozess. 

Apropos Prozess: Ich bemerke immer wieder, dass Coaches währenddessen den Fokus verlieren und ihre Klient:innen so unzufrieden werden. 

Deswegen kläre bitte auch in den Folgestunden am Anfang der Stunde immer das Anliegen deines Klienten/deiner Klientin ab und vergewissere dich, ob das Ziel immer noch das gleiche ist. 

 

3. Kennenlerngespräch oder Coaching?

Ich habe dir oben erzählt, dass es wichtig ist, in der ersten Stunde den finanziellen Aspekt abzuklären. Vielleicht fragst du dich jetzt, ob du auch die erste Stunde schon verrechnen solltest.

Lass mich dir dieses Bild geben: 

Bereits in der ersten Stunde nutzt du dein Fachwissen und deine Expertise, indem du deine Klientin einschätzt und ihr ihren voraussichtlichen Prozess aufzeigst.

Die erste Stunde ist also die Basis eines Coachings, ohne diese kann kein Coaching stattfinden. 

Sie gehört zum Prozess. Du beginnst in der ersten Stunde bereits, deiner Klientin zu helfen.

Daher empfehle ich dir klar, diese Stunde zu verrechnen. Vergiss hier aber nicht, das schon von vornherein klarzustellen, sodass es später nicht zu Überraschungen kommt.

Ein kurzes Kennenlerngespräch davor macht natürlich trotzdem Sinn, ich würde das aber auf ein 10- bis 15-minütiges Telefongespräch limitieren.

Die Sache schaut hingegen etwas anders aus, wenn du als Coach nicht Stunde für Stunde verkaufst, sondern ein ganzes Coaching-Programm. 

Dann kannst du die erste Coaching-Stunde dafür nutzen, dieses zu verkaufen. Dann steht in dieser Stunde aber nicht das Coaching, sondern mehr der Verkauf im Fokus.

Ihr gleicht ab, ob dein Programm die passende Lösung für die Herausforderung deines Coachees ist.

Im Endeffekt entscheidest aber du, mit welcher Variante du dich wohler fühlst. Es sind deine Rahmenbedingungen 🙂 .

 

4. Wie viel solltest du von dir preisgeben?

Das Vertrauen zwischen dir und deinem Coachee ist essentiell.

Stell dir vor, du bist bereits über mehrere Monate bei einem Stresscoach und erfährst dann plötzlich, dass deren Leben hauptsächlich aus Stress besteht und dieser sie erdrückt. 

Das ist ein großer Vertrauensbruch, nicht wahr?

Oder du erfährst, dass dein Coach noch nie in ihrem Leben Stress hatte.

Fühlst du dich dann noch gut aufgehoben und verstanden?

Denn wir gehen ja ins Coaching, um von Menschen zu lernen, die in unserem Thema weiter sind als wir selbst. Die mehr Erfahrung haben und bereits andere Blickwinkel einnehmen konnten, die uns selbst bis dahin noch verborgen waren.

Daher macht es oft Sinn, im Coaching auch von deinen eigenen Herausforderungen zu erzählen – sofern sie gerade für das Thema relevant sind.

Bitte habe jetzt keine Angst, dass du jedes Thema deiner Coachees schon bearbeitet haben musst.

Es ist nicht wichtig, genau die gleiche Situation schon einmal erlebt zu haben, denn wir fühlen und denken doch alle ein bisschen anders.

Man kann Learnings aus dem einen Bereich auch wunderbar auf einen anderen anwenden.

Teile deine eigenen Geschichten und Erfahrungen, wenn sie zur Lösung der Herausforderungen deines Coachees beitragen können. Das stärkt das Vertrauen und zeigt, dass du dich in seinen/ihren Themenbereich einfühlen kannst.

 

5. Die 4 vertrauensbildenden Faktoren im Coaching

Ich habe über meine jahrelange Erfahrung als Coach herausgefunden, dass es vier Faktoren gibt, über die Vertrauen in einem Coaching entstehen.

Die meisten davon hab ich bereits beschrieben, ich möchte sie dir aber noch einmal übersichtlich zusammenfassen:

  • Vertrauen in dich als Coach: Erkläre, warum der Coachee bei dir in den besten Händen ist. Verknüpfe deine eigenen Themen und Erfahrungen mit deiner Expertise, um zu zeigen, dass du seine/ihre Herausforderungen verstehst.

Fange aber nicht direkt am Anfang an, all deine gelösten Themen aufzuzählen, sondern achte auch hier darauf, dass sie zur Situation und zum Thema deines Coachees passen.

  • Vertrauen in die Methode: Erläutere, warum deine Methode für das Anliegen des Coachees geeignet ist. Zeige ihm/ihr auf, wie du bestimmte Techniken oder Ansätze im Coaching einsetzen wirst, um das gewünschte Ziel zu erreichen.

Bei einem Coaching mit NLP würdest du wahrscheinlich sagen: Wenn du dich besser ausdrücken willst, hat NLP einige Sprachmuster, die ich dir im Laufe des Coachings erzählen und vermitteln werde. Damit wirst du dein Ziel erreichen.

  • Vertrauen in sich selbst als Coachee: Deine Aufgabe als Coach ist es, ein unterstützendes Umfeld zu schaffen, in dem sich dein Coachee sicher und wohl fühlt. 

Ermutige deinen Coachee und betone, dass er/sie das Potenzial hat, seine/ihre Ziele zu erreichen. Während des Prozesses kannst du ihn/sie immer wieder ermutigen, an sich selbst und seine/ihre Fähigkeiten zu glauben.

Im Laufe der gemeinsamen Reise wirst du lernen, wie du dein Vertrauen gezielt einsetzen kannst, um deinen Coachee optimal zu unterstützen und sein Wachstum zu fördern.

  • Vertrauen in die Marke: Wenn du beispielsweise gegenüber einer Firma eine etablierte Marke oder Institution repräsentierst, nenne Zahlen, Daten und Fakten, um das Vertrauen in deine Expertise und Erfolge zu stärken.

 

Diese vier Faktoren bilden das Fundament einer erfolgreichen Coaching-Beziehung. Du erhöhst damit nicht nur die Erfolgschancen des Coachings, sondern auch die Bereitschaft deines Coachees, am Ball zu bleiben und die gesteckten Ziele zu erreichen.

Mit gesteigertem Vertrauen steigt auch das Commitment.

Und du weißt ja – Vertrauen  ist einer der wichtigsten Coaching-Erfolgsfaktoren.

Ich wünsche dir sehr viel Erfolg bei all deinen ersten Coaching-Stunden, die in Zukunft auf dich warten.

Wenn du Coaching professionell lernen möchtest oder deine Coaching-Tools verfeinern willst, dann empfehle ich dir mein wirkungsstarkes Program für zukünftige Coaches: Die Ausbildung zum NLP Coach 

– denn alle Coaches verwenden die Kommunikationstechnik NLP, aber die wenigsten reden wirklich darüber. 

Wir sehen uns bei einem unverbindlichen Beratungsgespräch 😉

Alles Liebe,

Mario