Menschen, die als Lebens- und Sozialberater tätig sind, versuchen Rat und Hilfestellung für Problemsituationen unterschiedlichster Art im privaten und beruflichen Bereich zu geben. In Österreich wird dieser Beruf immer beliebter, denn sowohl das Angebot, als auch die Nachfrage steigen stetig an, Lebens- und Sozialberatung wird gesellschaftlich immer mehr akzeptiert. Was genau ein Lebens- und Sozialberater eigentlich macht, wie die Beschäftigungsmöglichkeiten sind und welche Kompetenzen Sie brauchen, wenn Sie sich für diesen Beruf entscheiden, erfahren Sie in diesem Artikel.

 

Psychologische Beratung?

Wie bereits erwähnt, versuchen Lebens- und Sozialberater, Lösungen für Probleme jeglicher Art zu finden. Dabei können sowohl individuelle als auch soziale Problemfelder von Bedeutung sein. Welche Probleme konkret behandelt werden, ist von Person zu Person unterschiedlich und kann sich auch von Sitzung zu Sitzung unterscheiden.

Klassische Aufgabenfelder für Lebens- und Sozialberater sind beispielsweise Persönlichkeitsprobleme wie Einsamkeit oder Angst, die Folgen von Krankheiten, Erziehungsprobleme oder Probleme in der Partnerschaft oder Familie. Aber auch berufliche Themen können behandelt werden, wie zum Beispiel Entscheidungsschwierigkeiten bei der Ausbildungs- und Berufswahl, Arbeitsplatzwechsel oder ähnliches.

Wichtig ist dabei zu beachten, dass es sich hierbei ausschließlich um eine Beratung und nicht um diagnostische Tätigkeiten oder gar Therapie handelt. Diese Tätigkeitsfelder obliegen allein Ärzten, Psychologen und Psychotherapeuten.

 

Was Sie für den Beruf mitbringen sollten

Eine Grundvoraussetzung, um als Lebens- und Sozialberater erfolgreich zu sein, ist die Freude am Umgang mit Menschen. Dabei wird auch ein gewisses Maß an Empathie und Einfühlungsvermögen vorausgesetzt. Sie sollten in der Lage sein, sich auf andere Menschen einzustellen, sich in ihre Situation hineinzuversetzen und dann individuelle Lösungen und Strategien für spezifische Probleme zu erarbeiten und auch zu vermitteln.

Dazu brauchen Sie ein gewisses Maß an Organisationstalent, Kontaktfreudigkeit und Teamfähigkeit. Da Sie viel mit Problemen anderer Menschen konfrontiert sind, sollten Sie außerdem psychisch belastbar sein und die Fähigkeit besitzen, eventuelle schlimme Schicksale nicht zu nah an sich heranzulassen.

 

Arbeit als Lebens- und Sozialberater

Die meisten Menschen, die als Lebens- und Sozialberater tätig sind, arbeiten selbständig, beispielsweise in einer eigenen Praxis. Manche sind jedoch auch bei Bildungseinrichtungen oder Beratungsstellen angestellt – meist jedoch im Rahmen einer Teilzeitbeschäftigung.  Auch Beratungsinstitutionen, Informationsstellen und Gemeinden sind mögliche zukünftige Arbeitgeber.

Im Arbeitsalltag betreuen Sie Privatpersonen oder auch Gruppen in Entscheidungs-, Konflikt- und Problemsituationen. Dabei ist das Aufgabengebiet breit gestreut und reicht von der Betreuung von Menschen mit Partnerschaftsproblemen über Erziehungsunterstützung von Familien bis hin zu Beratung in Bezug auf Ernährung und Sport.

Außerdem sorgen Sie als Lebens- und Sozialberater dafür, dass die Kommunikation zwischen Menschen oder innerhalb von Gruppen funktioniert. Sie fungieren als Moderator und vermitteln passende Techniken für den Umgang miteinander, intervenieren bei Mobbingfällen oder stellen die Arbeitsfähigkeit von Teams wieder her. Als Coach behalten Sie die Situationen Ihrer Kunden im Auge und sind ihre erste Anlaufstelle, wenn es Probleme gibt.

 

Vorteile des Berufs

Wer gerne mit Menschen arbeitet, kommt im Beruf des Lebens- und Sozialberaters voll auf seine Kosten. Auch wer gerne strategisch denkt und Lösungsvorschläge erstellt, wird in diesem Beruf sicherlich Freude finden. Der Arbeitsalltag ist vielseitig, da immer unterschiedliche Kunden mit verschiedenen Bedürfnissen auf Sie zukommen und Ihre Hilfe beanspruchen werden.

Ein weiterer Vorteil am Beruf des Lebens- und Sozialberaters ist die Selbständigkeit, in der der Beruf meist ausgeübt wird. Man profitiert von Benefits wie freier Zeiteinteilung, kann seinen Stundensatz selbst festlegen und wird kaum in seinem Handeln eingeschränkt.

Außerdem erfreuen sich Beratungsleistungen in Österreich momentan großer Beliebtheit. Die Nachfrage nach Lebens- und Sozialberatern in den verschiedensten Bereichen ist hoch, weshalb sich ein positives Zukunftsbild abzeichnet. Die Aufstiegschancen in diesem Bereich sind nahezu unbegrenzt und mit guten Spezialisierungen, die man durch die Fortbildungspflicht mehr oder weniger zwangsläufig erreicht, lässt sich sicherlich schnell ein Kundenstamm aufbauen.

 

Rechtliches zum Beruf des Lebens- und Sozialberaters

Es gibt in Österreich eine eigene Ausbildung zum Lebens- und Sozialberater. Diese ist gesetzlich geregelt und erfolgt in entsprechenden Ausbildungslehrgängen, die von der Zertifizierungsstelle des Fachverbandes der gewerblichen Dienstleister der Wirtschaftskammer Österreich genehmigt wurden.

Infos hierzu und auch zu den Zugangsvoraussetzungen finden Sie unter anderem im Lehrgangsregister des Fachverbands der gewerblichen Dienstleister der WKO.

Das Gewerbe „Lebens- und Sozialberatung“ ist reglementiert und kann daher auf ein bestimmtes Fachgebiet eingeschränkt sein, wie beispielsweise auf sportwissenschaftliche Beratung. Hierfür ist ein Studium der Sportwissenschaften oder Bewegung und Sport oder ein Diplomabschluss in einer Trainerausbildung aus einer Sportakademie des Bundes erforderlich.

Wichtig zu wissen ist außerdem, dass der Beruf einer gesetzlichen Weiterbildungspflicht unterliegt. Hier bieten sich beispielsweise Fortbildungen und Spezialisierungen zur Arbeit mit Kindern oder Familien, Sexualberatung oder Mobbing an. Auch ein psychotherapeutisches Propädeutikum oder NLP-Seminare stellen Weiterbildungsmöglichkeiten dar.

 

Der Beruf des Lebens- und Sozialberaters wird immer beliebter und auch die Nachfrage steigt. Es ist also ein interessantes Berufsfeld für alle, die gerne mit Menschen arbeiten und Lösungen für komplexe Probleme finden wollen. Wenn Sie sich für den Beruf interessieren und gerne Näheres dazu erfahren möchten, können Sie sich bei der WKO genauer informieren.

Herzliche Grüße,

Mario Grabner

 

Bild: Photo by rawpixel on Unsplash