Heute möchte ich ein Thema ansprechen, das dich vielleicht überraschen wird: Wie kann der Mediator dir, als jemandem, der bereits voll im Beruf steht, weiterhelfen?
Möglicherweise denkst du, dass du bereits alle Werkzeuge und Fähigkeiten besitzt, um Menschen zu unterstützen und ihnen bei der Bewältigung ihrer Herausforderungen zu helfen.
Aber fühlst du dich auch schon fit in der Verhandlung von Konflikten? Vielleicht sogar Konflikten zwischen mehreren Personen?
Warst du dir schon einmal unsicher, wie du bei einem Konflikt oder einer Streitigkeit, die sich zufällig in deinem Coaching ergeben hat, am effektivsten unterstützen und vermitteln kannst?
Hast du dir vielleicht sogar gewünscht, mehr über Konflikte zu wissen, um wirklich erfolgreich coachen zu können?
Ich möchte dich heute dazu ermutigen, einen Blick über den Tellerrand zu werfen und die Ausbildung zum/zur Zert. Mediator:in als eine wertvolle Ergänzung zu deinem Repertoire zu entdecken.
In diesem Beitrag werden wir gemeinsam erkunden, wie eine Mediationsausbildung dich in deiner Arbeit unterstützen kann:
Indem sie dir Konfliktlösungsstrategien bietet, aber auch deine Kommunikationskompetenz schult und dich als Coach endlich wieder empowert – sodass du auch mit für dich unangenehmen Situationen locker klarkommst.
Inhaltsverzeichnis
Wie unterstützt mich die Mediationsausbildung?
Mediation – eine Konfliktlösungsmethode aus den 70ern – dreht sich um die Erarbeitung einer Win-Win-Lösung für alle Konfliktparteien. Dabei werden die Parteien von einer professionellen, nicht am Konflikt beteiligten Person begleitet, sodass die Interessen und Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt werden.
Diese Rolle hast du als zukünftige:r Mediator:in. Du kannst dir diese Position als Wegweiser durch den Nebel der Konflikte vorstellen, bei der du die Beteiligten in die Selbstreflexion führst und sie sich mit deiner Unterstützung persönlich weiterentwickeln können.
Vielleicht ziehen sie aus diesem Prozess große Learnings und erleben eine tiefgreifende Veränderung, ganz sicher aber werden sie ihren Konflikt beilegen oder zumindest maßgeblich entschärfen können.
Mediation ist sehr ähnlich wie das, was du als Coach schon die ganze Zeit machst. Nur arbeitest du im Coaching meistens nur mit 1-2 Personen und Konflikte sind eines von vielen Themen, um die es dabei geht.
Im Coaching stehst du auch ganz klar auf der Seite deiner Klient:innen, in der Mediation bist du wie gesagt als unabhängige, allparteiliche Person dabei.
Durch deine Rolle hast du die Möglichkeit, neue Wege des Verstehens und der Zusammenarbeit zu eröffnen und so nachhaltig Harmonie zu schaffen – wobei hierbei gesagt werden muss, dass es nicht du bist, die oder der zahlreiche Ideen vorbringen muss.
Deine Aufgabe im Prozess ist es, die Konfliktparteien durch gezielte Fragen und Anleitungen bei der Findung ihrer eigenen Lösung zu unterstützen.
Mit der Ausbildung zum/zur Zert. Mediator:in kannst du deinen Klient:innen also eine zusätzliche Ebene der Unterstützung anbieten.
Du siehst also, du hast als Mediator:in eine maßgebliche Rolle bei Konflikten. Aber welche Vorteile bieten sich dadurch konkret in deinem eigenen Leben oder für deine Coachings?
1. Konfliktlösungskompetenz
Allen voran steigt natürlich deine Kompetenz, deine eigenen Auseinandersetzungen zu lösen, durch die Ausbildung wirst du zum Experten/zur Expertin für Konfliktlösung.
Das bedeutet nicht automatisch, dass du nun keine Konflikte mehr haben wirst. Aber dein eigener Ressourcen-Pool wird größer, du hast mehr Möglichkeiten, Konflikte zu betrachten und damit umzugehen, wodurch dir die Lösung leichter fallen wird.
Du entwickelst die Fähigkeit, schwierige Situationen zu analysieren, die Bedürfnisse und Interessen aller Beteiligten erkennen zu können und auch deine Kreativität wird geschult, da du bei der Findung neuer Lösungen mithilfst.
Diese Kompetenz ermöglicht es dir, nicht nur in professionellen Situationen wie beispielsweise deinem Job konstruktiver mit Konflikten umzugehen, sondern auch im privaten Bereich aufkeimenden Auseinandersetzungen schneller den Wind aus den Segeln nehmen zu können.
Was für dich persönlich gilt, gilt natürlich auch für deine Coachings. Denn auch dort wirst du entstehende Konflikte schneller erkennen und fühlst dich wirklich selbstbewusst, deinen Klient:innen dabei zu helfen, diese wieder aufzulösen oder für sich zu verwerten.
2. Kommunikationskompetenz
In der Mediation liegt der Fokus auf der konstruktiven Kommunikation, dazu gehören auch aktives Zuhören, Empathie und klare Grenzsetzung.
Diese Fähigkeiten, die du dir durch die Ausbildung zum/zur Mediator:in aneignen wirst, sind nicht nur in Konfliktsituationen wertvoll, sondern auch im täglichen Leben – und ganz besonders im Coaching!
Vielleicht kennst du den Spruch: “Meistens hören wir nicht zu, um zu verstehen, sondern, um zu antworten.”
So oft fallen uns im Gespräch eigene Situationen ein, die wir gerne erzählen würden. Noch während die andere Person spricht, formen wir also eine Geschichte in unserem Kopf und sind gedanklich nicht mehr bei dem, was unser Gegenüber sagt.
Als Coach hast du da vielleicht schon Vorteile, denn zuzuhören gehört zu deinem Beruf. Aber ich erlebe es immer wieder, dass Menschen mir erzählen, sie hätten mit ihrem Coach an der falschen Stelle gearbeitet oder wären nicht zum gewünschten Ergebnis gekommen.
Durch Mediation wirst du darauf geschult, zuzuhören und wirklich mit deiner gesamten Aufmerksamkeit bei der anderen Person zu sein.
Dadurch bist du in der Lage, effektiver zu kommunizieren, Missverständnisse zu vermeiden und harmonische Beziehungen aufzubauen – und kannst die eben genannten Probleme im Coaching vermeiden.
Probiere es gerne einmal aus und stoppe in einem Alltagsgespräch die Zeit: Schenke deinem Gegenüber für nur 3 Minuten deine volle Aufmerksamkeit, ohne ihm/ihr ins Wort zu fallen oder dich selbst dazu zu äußern. Einfach nur aktiv zuhören.
Du wirst erstaunt sein, wie viel Raum und Tiefe plötzlich in eurem Gespräch entstehen können.
3. Empowerment
Hast du schon einmal mit jemandem gesprochen, bei dem/der du das Gefühl hattest, diese Person ist voll bei dir?
Diese Person sieht dich wirklich, gibt dir das Gefühl, dass du wichtig und richtig bist, sie urteilt nicht und möchte nichts an dir ändern.
Und das nur dadurch, indem sie dir ihre volle Aufmerksamkeit schenkt…
Fühlt sich empowert an, nicht wahr?
Durch die Mediations-Ausbildung kannst du selbst diese Person werden.
Deine neuen Kommunikationsfähigkeiten verleihen dir Selbstvertrauen – und das strahlst du auch aus. Denn wer sich sicher in der Kommunikation mit Menschen fühlt, geht mit einer offeneren Haltung auf andere zu.
Diese Haltung hilft dir beispielsweise dabei, schneller Anschluss zu finden oder tiefere Verbindungen aufzubauen. Auch im Coaching profitierst du von deiner Ausstrahlung, denn Selbstvertrauen kann man spüren. Und deine Coachees werden sich bei dir wohl und sicher fühlen.
Auch in herausfordernden Situationen im Alltag oder persönlich belastenden Themen im Coaching, die dir davor vielleicht Angst gemacht haben oder vor denen du zumindest Respekt hattest, wirst du in der Lage sein, Ruhe zu bewahren und eine positive Veränderung herbeizuführen.
Stell dir vor, du hilfst täglich Menschen dabei, ihre eigenen Konflikte zu lösen und empowerst sie dadurch – das hilft auch dir, in deine Kraft zu kommen und du gewinnst Vertrauen darin, die Hindernisse in deinem Leben effektiv überwinden zu können.
4. Berufliche Vielfalt
Du bist zwar bereits in deinem Beruf verankert, durch die Mediationsausbildung eröffnen sich dir aber ganz neue Chancen, für die du nicht dein Berufsfeld wechseln musst.
Du kannst weiterhin das machen, was dir Spaß macht, hast aber mehr Tools an der Hand und kannst auch mit emotionalen Konfliktsituationen souverän umgehen.
Die Ausbildung geht also Hand in Hand mit deiner Coaching-Tätigkeit und ergänzt sie um wertvolle Ressourcen.
Sie gibt dir aber auch die Möglichkeit, eine neue Richtung einzuschlagen. Beispielsweise kannst du als freiberufliche:r Mediator:in arbeiten und Konflikte in verschiedenen Bereichen wie Familie, Arbeit, Bildung und Gemeinschaften lösen.
Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, dass du dich in Österreich beim Bundesministerium für Justiz in die Liste der Zivilrechtsmediator:innen eintragen lassen kannst. Das kannst du ab einem Alter von 28 Jahren machen.
Dadurch bist du auch für offizielle Stellen als Mediator:in ersichtlich und kannst gewisse gerichtsbezogene Aufträge annehmen, auf die du ohne diese Eintragung keine Chance hast.
Die Nachfrage nach qualifizierten Mediatoren steigt stetig, nicht nur in der Justiz, sondern auch in Firmen und Konzernen. Auch diesen Weg kannst du gehen, solltest du zusätzlich zu den 1:1 Coachings gerne mit größeren Gruppen oder mehr Parteien arbeiten wollen.
Ich sage immer: Die Abwechslung macht’s. Je vielfältiger ich meinen Alltag gestalten kann, desto mehr Spaß habe ich daran.
Ich glaube du hast jetzt erkannt, dass die Ausbildung zum/zur zert. Mediator:in dir auf vielen Ebenen bei deiner persönlichen Entwicklung weiterhelfen wird.
Das Schöne dabei ist, dass du im gleichen Atemzug auch anderen zu mehr Zufriedenheit und innerem Gleichgewicht verhelfen kannst. Durch einen souveränen und professionellen Umgang mit Konflikten wirst du auch deine Coachings aufs nächste Level bringen.
Wenn du jetzt bereits neugierig bist, was in einer Mediationsausbildung auf dich zukommen kann und sie dir einmal im Detail ansehen willst, kannst du dir gerne unverbindlich den Mediations-Report downloaden.
Darin findest du alle Informationen zur Ausbildung und auch Informationen dazu, wie du eine erfolgreiche Mediationssitzung aufbaust.
Ich freue mich, wenn ich dir bald mehr über Empowerment und Konfliktlösung erzählen darf!
Bis dann,
Paul