Trauer zu Weihnachten

Weihnachten – ein Fest der Freude, des Beisammenseins, der strahlenden Lichter und herzlichen Lieder.

Doch was, wenn inmitten dieser festlichen Atmosphäre dein Herz von Verlust und Trauer beschwert ist?

Wie findest du in dieser emotional geladenen Zeit deinen Weg, insbesondere, wenn überall Freude und Harmonie zu herrschen scheinen?

Ich kenne dieses Gefühl nur zu gut.

Der Umgang mit Verlust ist eine tiefgreifende Herausforderung, die gerade während der Weihnachtszeit besonders schmerzhaft sein kann.

In diesem Blogbeitrag möchte ich dir ein paar leicht umzusetzende Tools in Erinnerung rufen, die dich bei dieser Herausforderung hoffentlich ein Stück weit unterstützen. Denn du bist mit deinen Gefühlen nicht allein und es gibt immer einen Weg, mit deinem Schmerz umzugehen.

Es ist mir auch wichtig, daran zu erinnern, dass Verlust nicht nur der eines geliebten Menschen, sei es durch Tod oder Trennung, sein kann.

Man kann auch Freundschaften, Träume, Hoffnungen, seine Gesundheit oder eine gewohnte Lebensweise verlieren und sich so in einem Trauerprozess befinden.

Diese Erfahrungen prägen uns, und gerade in der Weihnachtszeit, wenn Erinnerungen und Emotionen besonders intensiv sind, können sie uns überwältigen.

Lass uns diesen Weg gemeinsam gehen und entdecken, wie du die Weihnachtszeit trotz deines Verlustes als eine Zeit der Heilung und des persönlichen Wachstums erfahren kannst.

 

Verständnis von Trauer und Verlust

Wenn du in der Weihnachtszeit mit Verlust umgehen musst, ist es zunächst wichtig zu verstehen, dass Trauer viele Gesichter hat. Sei daher bitte mitfühlend mit dir, wie auch immer du trauerst. 

Ich möchte, dass du weißt: Es ist vollkommen in Ordnung, gerade nicht dauer-happy zu sein. Deine Gefühle sind ok, egal wie lange der Verlust her ist oder wie andere darauf reagieren.

Jeder trauert auf seine eigene Weise und in seinem eigenen Tempo. Manche Menschen finden Trost in der Stille, andere in der Gesellschaft von Freunden oder in kreativen Ausdrucksformen.

Trauer ist nicht nur ein Zeichen von Verlust, sondern auch von Liebe. Sie zeigt, wie tief jemand oder etwas in unserem Leben verwurzelt war. Das macht sie so schmerzhaft, aber gleichzeitig auch so bedeutend. Im Prozess des Trauerns erkennen wir, was uns wirklich wichtig ist.

Ich weiß, besonders in der Weihnachtszeit können diese Gefühle intensiver werden: Erinnerungen an vergangene Feiern, an geliebte Menschen, die nicht mehr da sind, oder an Zeiten, die glücklicher schienen, können überwältigend sein.

Doch es ist auch eine Zeit, in der du neue Wege finden kannst, um mit deinem Verlust umzugehen und ihn in dein Leben zu integrieren.

Denk daran: Du bist nicht allein. Millionen von Menschen gehen durch ähnliche Erfahrungen.

Wahrscheinlich wirst du den Verlust niemals ganz hinter dir lassen – aber du kannst lernen, mit ihm zu leben und ihn als Teil deiner Geschichte anzunehmen.

 

Coaching-Strategien für den Umgang mit Verlust während der Weihnachtszeit

Erstelle einen sicheren Raum für deine Gefühle:

Erlaube dir, deine Gefühle zu fühlen. Weihnachten ist oft mit der Erwartung verbunden, glücklich und fröhlich zu sein, aber es ist wichtig, dir selbst die Erlaubnis zu geben, zu trauern.

Einen sicheren Raum kannst du an einem physischen Ort haben, wie einem ruhigen Zimmer. Aber auch eine mentale Zuflucht, die du durch Meditation oder Achtsamkeitsübungen schaffst, kann so einen Ort darstellen.

Etabliere neue Traditionen:

Der Verlust hat einige Dinge in deinem Leben auf den Kopf gestellt, Routinen, die vorher normal waren, gibt es jetzt nicht mehr. 

Manchmal kann Verlust dazu führen, dass alte Weihnachtstraditionen zu sehr wehtun. Vielleicht ist es heilsam für dich, neue Traditionen zu schaffen, die dir deinen Umgang mit Verlust erleichtern, ihn ehren und dir gleichzeitig erlauben, vorwärts zu blicken.

Ich denke da beispielsweise an so einfache Dinge wie das Anzünden einer Kerze zu Ehren des geliebten Menschen oder einfach das Starten einer neuen Aktivität/eines Hobbies, das dir Freude bereitet.

Gib dir selbst ausreichend Zeit dafür, eine neue Normalität zu finden.

Du darfst Grenzen setzen:

Es ist in Ordnung, „nein“ zu sagen. Wenn du dich nicht bereit fühlst, an bestimmten Festlichkeiten teilzunehmen oder bestimmte Personen zu treffen, ist es wichtig, auf dich selbst zu hören und deine eigenen Grenzen zu respektieren

Auch, wenn bestimmte Gespräche oder Situationen zu belastend sind, kannst du dich bewusst zurückziehen, um dich zu schützen. 

Dies kann bedeuten, eine Pause von sozialen Medien zu nehmen, dich aus Diskussionen herauszuhalten, die dich emotional belasten, oder auch, physischen Abstand zu halten, wenn dir das guttut. 

Nutze NLP-Techniken:

Beispielsweise können Reframing und Ankern eine wertvolle Unterstützung sein. Reframing hilft dir, deinen Fokus auf die schönen Dinge zu richten: Statt „Ich habe jemanden verloren“ könntest du versuchen, dich darauf zu konzentrieren: „Ich hatte das Glück, diese Person in meinem Leben zu haben“.

Ankertechniken ermöglichen es dir, beruhigende Reaktionen auf bestimmte Auslöser zu schaffen. Wenn du dir einen beruhigenden Anker setzt – wie eine bestimmte Berührung oder ein tiefes Atmen –, kannst du ihn aktivieren, wenn du dich überwältigt fühlst.

Die Arbeit mit einer Timeline ermöglicht es dir, auf deiner persönlichen Zeitlinie zu reisen, um vergangene Erfahrungen und die damit verbundenen Gefühle zu besuchen. So kannst du beispielsweise Frieden mit vergangenen Ereignissen schließen und sie aus einer neuen, heilenden Perspektive betrachten.

Suche die Verbindung mit anderen:

Obwohl es vielleicht naheliegend ist, sich zu isolieren, kann es sehr heilsam sein, deine Gefühle mit vertrauenswürdigen Freunden oder Familienmitgliedern zu teilen. Manchmal kann einfach das Aussprechen deiner Gefühle eine große Erleichterung sein.

Kommuniziere deine Bedürfnisse:

Deine Lieben unterstützen dich gerne im Umgang mit Verlust, oft wissen sie aber nicht, was sie dir Gutes tun können.

Rede daher offen und ehrlich über deine Gefühle und Bedürfnisse. Es ist wichtig, klar auszudrücken, was du in dieser Zeit brauchst, sei es Raum, Zeit allein oder ein offenes Ohr.

Dies kann bedeuten, Familienmitgliedern oder Freunden zu sagen, dass du Raum für dich brauchst, oder umgekehrt, dass du dir Gesellschaft und eine:n Zuhörer:in wünschst. 

Kommunikation ist der Schlüssel, um Missverständnisse zu vermeiden und sicherzustellen, dass sowohl deine Bedürfnisse erfüllt werden, aber sich die Menschen um dich auch nicht zurückgewiesen oder vernachlässigt fühlen.

Akzeptiere Hilfe: Es ist ein Zeichen von Stärke, Hilfe anzunehmen, wenn du sie brauchst. Ob es sich um praktische Hilfe bei alltäglichen Aufgaben handelt oder um emotionale Unterstützung, es ist wichtig, dass du dich nicht scheust, um Hilfe zu bitten.

Glaub mir, wenn du Hilfe annimmst, kann das eine große Entlastung sein – und dir genau den Raum geben, den du für deine eigene Heilung brauchst.

Langfristige Bewältigung und Heilung

Wenn du gerade einen Trauerprozess zu bewältigen hast, ist dieser Artikel sicher kein Allheilmittel. Diesen Anspruch habe ich auch nicht. Ich hoffe aber, dass dir ein paar dieser Ideen helfen oder dich zumindest auf neue Gedanken bringen. 

Diese Strategien sind übrigens nicht nur während der Weihnachtszeit anwendbar, sondern können dir in jeder Jahreszeit helfen, den Umgang mit Verlust und Trauer in deinem Leben zu meistern. 

Jetzt bleibt mir nur noch zu sagen: Trauer ist ein Prozess. Jeder trauert anders und es gibt keine “richtige” Art zu trauern.

Denk daran, dass es kein festgelegtes Zeitlimit für Trauer gibt und dass jeder Moment des Fortschritts, egal wie klein, ein Schritt in Richtung Heilung ist. Hab Geduld mit dir selbst.

Erlaube dir, alle Höhen (auch die!) und Tiefen zu durchleben und hol dir Unterstützung, wenn du das Gefühl hast, sie würde dir gut tun. Denn es gibt immer Ressourcen und Menschen, die bereit sind, dich zu unterstützen!

Falls du bereits gestärkt aus einem Trauerprozess herausgekommen bist und dein Wissen aus der Trauerarbeit gerne an andere weitergeben möchtest, interessiert dich vielleicht die Ausbildung zum/zur Lebens- und Sozialberater:in

Diese Ausbildung befähigt dich dazu, andere Menschen zu coachen und ihnen in ihrem Prozess beizustehen. 

Alles Liebe und viel Kraft für diese Zeit,

Mario